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Was ist Qualitätsmanagement in der Pflege nach ISO 9001?

Qualitätsmanagement in der Pflege nach ISO 9001 ist ein systematischer Prozess zur kontinuierlichen Verbesserung der Pflegequalität. Es umfasst die Planung, Umsetzung und Überwachung von Standards und Verfahren, die dafür sorgen, dass Pflegeprozesse effizient und fehlerfrei ablaufen. Ein Qualitätsmanagementsystem (QMS) nach ISO 9001 beinhaltet die Festlegung von klaren Richtlinien und Zielen für alle Abläufe in Pflegeeinrichtungen, vom Patientenmanagement bis zur Dokumentation und Mitarbeiterschulung. Ziel ist es, sowohl die Zufriedenheit der Pflegebedürftigen als auch die Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte zu verbessern. ISO 9001 bietet einen strukturierten Rahmen, der es ermöglicht, die Qualität der Pflege messbar und nachvollziehbar zu gestalten, sodass die Einhaltung von gesetzlichen Anforderungen sowie internen Standards jederzeit überprüft werden kann.


Warum ist Qualitätsmanagement in der Pflege bzw. im Gesundheitswesen unverzichtbar?

Im Bereich der Pflege – aber auch im Sozial- und Gesundheitswesen im Allgemeinen – ist ein systematisches Qualitätsmanagement nach ISO 9001 unerlässlich. In einem Bereich, in dem es um das Wohl und die Sicherheit von Patienten geht, schützt es vor Risiken, verbessert die Pflegequalität und sorgt für klare, transparente Strukturen. Diese Vorteile kommen sowohl den Patienten als auch den Pflegekräften zugute und tragen zur Schaffung eines sicheren Arbeitsumfeldes bei.

Die Einführung und Umsetzung eines Qualitätsmanagementsystems (QMS) nach ISO 9001 ermöglicht es Pflegeeinrichtungen, Arbeitsabläufe zu optimieren, Fehler zu minimieren und Ressourcen effizienter zu nutzen. Angesichts der sich ständig ändernden gesetzlichen Anforderungen, technologischen Entwicklungen und wissenschaftlichen Erkenntnisse ist es von entscheidender Bedeutung, schnell und professionell auf neue Herausforderungen zu reagieren. Ein gut implementiertes QMS bietet hierfür die notwendige Grundlage.

Darüber hinaus stärkt ein gelebtes Qualitätsmanagementsystem das Vertrauen der Patienten in die Pflegeeinrichtung und fördert das Vertrauen der Mitarbeiter in die Arbeitsprozesse. Es verbessert die interne Zusammenarbeit, erleichtert die Erlangung von Zertifizierungen und gewährleistet die Einhaltung aller relevanten gesetzlichen Bestimmungen. Nicht zuletzt trägt ein effektives Qualitätsmanagement nach ISO 9001 dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit der Einrichtung zu steigern und eine nachhaltige, qualitativ hochwertige Pflege langfristig sicherzustellen.


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Die Bedeutung von Normen für das Qualitätsmanagement in Pflegeeinrichtungen

Normen spielen eine zentrale Rolle bei der Einführung und Umsetzung eines Qualitätsmanagementsystems in der Pflege. Sie bieten eine verbindliche Grundlage für strukturierte Arbeitsabläufe und standardisierte Verfahren, die für alle Pflegeeinrichtungen gelten. Durch die Anwendung von Normen wie der ISO 9001 wird sichergestellt, dass Pflegeleistungen auf einem konstant hohen Qualitätsniveau erbracht werden – unabhängig von der Einrichtung.

Die Nutzung normbasierter Standards fördert nicht nur die Qualität und Sicherheit der Pflege, sondern sorgt auch für eine bessere Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Pflegeeinrichtungen. Gleichzeitig erhöhen diese Normen die Transparenz – sowohl für Patienten, Angehörige und Mitarbeitende als auch für Aufsichtsbehörden, die die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen überwachen.

Die Rolle der ISO 9001 im Qualitätsmanagement in der Pflege

Grafische Darstellung der 7 Grundsätze des Qualitätsmanagements in der Pflege und im Gesundheitswesen

Die ISO 9001 ist eine international anerkannte Norm für Qualitätsmanagementsysteme und wird nicht nur in der Industrie, sondern zunehmend auch im Bereich der Pflege angewendet. Sie bietet eine klare Struktur für Qualitätsprozesse, die sich flexibel auf verschiedene Pflegeeinrichtungen übertragen lässt und somit eine hohe Anpassungsfähigkeit garantiert.

Das Ziel der ISO 9001 ist es, Pflegeprozesse so zu gestalten, dass die Anforderungen der Patienten und deren Angehörigen bestmöglich erfüllt werden. Die Norm definiert grundlegende Mindestanforderungen für ein Qualitätsmanagementsystem und fördert durch ihre Prinzipien eine kontinuierliche Verbesserung (KVP). Die sieben Grundsätze des Qualitätsmanagements bilden dabei die Basis der ISO 9001 und sind auch im Pflegebereich von zentraler Bedeutung:

  • Kundenorientierung
  • Führung
  • Engagement von Personen
  • Prozessorientierter Ansatz
  • Verbesserung
  • Faktengestützte Entscheidungsfindung
  • Beziehungsmanagement

Indem diese Grundsätze in einer Pflegeeinrichtung, wie. z.B. einem Altersheim, verankert werden, lassen sich stabile Prozesse etablieren, das Vertrauen der Patienten und Mitarbeitenden stärken und eine Grundlage für langfristigen Erfolg im Pflegebereich schaffen.

Die Bedeutung des PDCA Zyklus für das QM in Pflegeeinrichtungen

Ein zentraler Bestandteil der ISO 9001 zur kontinuierlichen Verbesserung ist der PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act), der auch im Qualitätsmanagement in der Pflege eine bedeutende Rolle spielt. Dieser Zyklus hilft dabei, Pflegeprozesse kontinuierlich zu überwachen und zu optimieren:

  • Plan (Planen): Identifizieren von Verbesserungsmöglichkeiten und Planen von Veränderungen.
  • Do (Umsetzen): Umsetzung der geplanten Veränderungen im Pflegealltag.
  • Check (Überprüfen): Überprüfen der Ergebnisse und des Erfolgs der durchgeführten Maßnahmen.
  • Act (Handeln): Anpassungen vornehmen und den Prozess gegebenenfalls weiter optimieren, um die Qualität weiter zu steigern.

Durch die regelmäßige Anwendung des PDCA-Zyklus können Pflegeeinrichtungen ihre Prozesse fortlaufend verbessern, die Pflegequalität sichern und so den Anforderungen der ISO 9001 gerecht werden.

Was fordert die ISO 9001 zum Qualitätsmanagement in der Pflege?

Die ISO 9001 definiert klare Anforderungen für Qualitätsmanagementsysteme (QMS) in der Pflege. Sie stellt sicher, dass Pflegeeinrichtungen ihre Dienstleistungen kontinuierlich verbessern, um die Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit zu gewährleisten. Wenn ein QMS die Anforderungen der ISO 9001 erfüllt, kann die Einrichtung eine Zertifizierung beantragen, die ihre Pflegequalität bestätigt.

Dokumentenlenkung und Nachweisführung im Pflege-QM

Ein effektives Dokumentenmanagement ist unerlässlich, um die Pflegequalität nach ISO 9001 zu sichern. Durch klare Strukturierung und regelmäßige Pflege aller relevanten Dokumente wird die Nachvollziehbarkeit und Qualität der erbrachten Pflege sichergestellt. Dies sorgt für Transparenz und reduziert Fehlerquellen in der Dokumentation.

  • Effizientes Management von Dokumenten: Alle relevanten Dokumente müssen klar strukturiert, verfügbar und aktuell sein.
  • Qualitätsrelevante Aufzeichnungen: Dokumentation muss kontinuierlich gepflegt und entsprechend den ISO 9001-Vorgaben aufbewahrt werden.
  • Digitalisierung der Dokumentenverwaltung: Ein traditionelles Qualitätsmanagement-Handbuch ist nicht mehr zwingend erforderlich, kann jedoch durch moderne QM-Software ersetzt werden.

Führung und Engagement der Leitung im Qualitätsmanagement von Pflegeeinrichtungen

Die Führungsebene spielt eine zentrale Rolle bei der Umsetzung eines erfolgreichen Qualitätsmanagements im Pflegebereich. Die aktive Teilnahme der Leitung gewährleistet, dass das QMS in der gesamten Pflegeeinrichtung verstanden und angewendet wird. Nur mit einer klaren Führung können Qualitätsziele definiert und Ressourcen effektiv bereitgestellt werden.

  • Verantwortung der Führungsebene: Die Leitung trägt die Verantwortung für das QMS und muss aktiv in die Qualitätsförderung eingebunden sein.
  • Förderung einer qualitätsorientierten Unternehmenskultur: Die Leitung muss eine Kultur entwickeln, die kontinuierliche Verbesserung im Pflegebereich unterstützt.

Wichtige Aufgaben der obersten Leitung sind dabei:

  • Entwicklung einer klaren Qualitätspolitik
  • Festlegung von Qualitätszielen für die Pflegeeinrichtung
  • Bereitstellung der notwendigen Ressourcen
  • Klare Verantwortlichkeiten und Befugnisse für das Pflegepersonal definieren

Anforderungen an das Ressourcenmanagement im Qualitätsmanagement der Pflege

Ein effizientes Ressourcenmanagement ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Pflegekräfte ihre Aufgaben effizient und sicher ausführen können. Die richtigen Ressourcen müssen bereitgestellt werden, damit die Pflegequalität kontinuierlich gewährleistet ist und die Bedürfnisse der Patienten optimal erfüllt werden.

  • Ausreichende Ressourcen: Pflegeeinrichtungen müssen sicherstellen, dass Pflegekräfte mit den nötigen Mitteln ausgestattet sind.
  • Qualifikation und Schulung: Mitarbeiter müssen entsprechend ihrer Aufgaben regelmäßig qualifiziert und geschult werden. Pflegekräfte, die am QM-System mitwirken (z.B. der Qualitätsbeauftragter in der Pflege oder der interne QM-Auditor) sollten eine entsprechende Qualitätsmanagement Weiterbildung im Gesundheitswesen absolviert haben.
  • Infrastruktur und Arbeitsumgebung: Die Pflegeeinrichtung muss eine geeignete Infrastruktur bereitstellen – dazu zählen unter anderem moderne Medizintechnik, hygienisch einwandfreie Bereiche sowie leistungsfähige IT-Systeme zur Unterstützung der Pflegeprozesse.

Produkt- bzw. Dienstleistungsrealisierung in der Pflege

Die Qualität der Pflegeleistungen hängt maßgeblich von der Planung und Umsetzung der Prozesse ab. ISO 9001 stellt sicher, dass Pflegeeinrichtungen ihre Dienstleistungen so gestalten, dass die Anforderungen der Patienten stets erfüllt werden. Der Fokus liegt dabei auf einer kundenorientierten und effizienten Ausführung der Pflegeprozesse.

  • Kundenzentrierte Pflegeplanung: Die Pflege muss auf die Bedürfnisse der Patienten ausgerichtet sein.
  • Definition und Überwachung von Pflegeprozessen: Relevante Prozesse müssen ständig überprüft und optimiert werden.
  • Sichere Kommunikationswege: Kommunikation innerhalb des Pflegeteams muss reibungslos und transparent sein.
  • Sicherstellung der Qualität bei Pflegehilfsmitteln:
    • Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit von Medikamenten und Pflegehilfsmitteln
    • Umgang mit Patienteneigentum (z. B. mitgebrachte Hilfsmittel)

Messung, Analyse und kontinuierliche Verbesserung im QM in der Pflege

Die kontinuierliche Messung und Analyse von Pflegeprozessen ist entscheidend für die Sicherstellung einer hohen Pflegequalität. Durch regelmäßige Auswertungen können Schwachstellen identifiziert und Maßnahmen zur Fehlervermeidung getroffen werden. Nur so lässt sich die Pflegequalität dauerhaft auf hohem Niveau halten und verbessern.

  • Kontinuierliche Überwachung der Pflegeprozesse: Regelmäßige Messungen helfen, Schwachstellen zu identifizieren.
  • Erhebung der Patientenzufriedenheit: Feedback zur Qualität der Pflege einholen.
  • Überwachung von Abläufen: Regelmäßige Kontrolle der Pflegeprozesse zur Identifikation von Verbesserungspotentialen.
  • Interne Audits: Durchführung von Audits zur Qualitätssicherung und Optimierung.
  • Analyse von Fehlern und Risiken: Untersuchen von Abweichungen und Risiken im Pflegebereich.
  • Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen: Umsetzung von Maßnahmen, um Fehler zu korrigieren und deren Wiederholung zu vermeiden.
  • Förderung eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP): Regelmäßige Anpassungen und Optimierungen der Pflegequalität.

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Warum ist die Kundenorientierung für das Qualitätsmanagement in der Altenpflege so wichtig?

Ein zentraler Grundsatz der ISO 9001 ist die Kundenorientierung – und gerade in der Pflege bzw. Altenpflege ist sie essenziell. Das Qualitätsmanagement einer Pflegeeinrichtung beginnt immer bei den Bedürfnissen und Erwartungen der Bewohner sowie ihrer Angehörigen. Daraus leiten sich Leitbild, Qualitätspolitik und konkrete Qualitätsziele ab. Alle Dienstleistungen und Pflegeprozesse sollten konsequent auf die Wünsche und Anforderungen der Kunden ausgerichtet sein.

In stationären Pflegeeinrichtungen besteht häufig eine langfristige Beziehung zwischen Bewohnern und Personal. Diese enge Bindung macht eine hohe Pflegequalität besonders wichtig – denn nur durch gelebte Kundenorientierung kann Vertrauen aufgebaut und erhalten werden. Auch wenn Begriffe wie „Kunde“ im Pflegekontext ungewohnt wirken, ist klar: Pflegebedürftige und Angehörige vergleichen heute verschiedene Angebote und entscheiden sich bewusst für Qualität.

Zur besseren Einordnung der Pflegequalität kann zwischen drei Ebenen unterschieden werden:

  • Basisqualität: Sie bildet die Grundlage – ohne sie kann eine Einrichtung langfristig nicht bestehen. Dazu gehören etwa fachgerechte Pflege, Hygiene und Sicherheit.
  • Erwartungsqualität: Hierbei geht es um Leistungen, die Bewohner und Angehörige stillschweigend voraussetzen – wie z. B. respektvoller Umgang, Sauberkeit oder individuelle Betreuung.
  • Überraschungsqualität: Unerwartete Extras, wie z. B. besondere Freizeitangebote oder kleine Aufmerksamkeiten im Alltag, können das Pflegeerlebnis positiv beeinflussen und Vertrauen stärken.

Grundvoraussetzung für kundenorientiertes Qualitätsmanagement in der Pflege nach ISO 9001 ist das systematische Erfassen von Kundenanforderungen. Dies gelingt unter anderem durch:

  • Persönliche Gespräche, z. B. im Aufnahmegespräch, bei Pflegevisiten oder im Alltag
  • Kunden- und Angehörigenbefragungen
  • Ein professionelles Beschwerdemanagement
  • Marktanalysen zur Positionierung im Wettbewerb

Wer Kundenorientierung ernst nimmt, schafft nicht nur Zufriedenheit, sondern verbessert auch nachhaltig die Pflegequalität und stärkt das Profil der Einrichtung im Markt.

Welche Rolle spielt das Leitbild im Qualitätsmanagement der Pflege?

Im Rahmen eines Qualitätsmanagementsystems nach ISO 9001 spielt das Leitbild eine zentrale Rolle – auch und besonders in der Pflege. Es definiert die Grundhaltung, Werte und langfristigen Ziele der Einrichtung und dient sowohl als Orientierung für Mitarbeitende als auch als transparente Darstellung nach außen. Das Leitbild bildet somit die Basis für die Qualitätssicherung und -entwicklung in stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen.

Die Entwicklung eines Leitbilds ist im Pflegebereich nicht nur empfohlen, sondern häufig auch gesetzlich sowie durch Kostenträger vorgeschrieben. Dennoch stellt sie viele Einrichtungen vor Herausforderungen – insbesondere, wenn es um eine klare, praxisnahe und mitarbeiterorientierte Formulierung geht.

Unterschied zwischen Gesamtleitbild und Teilleitbildern:

  • Gesamtleitbild: Deckt die gesamte Pflegeeinrichtung ab und bildet das zentrale Referenzdokument im Qualitätsmanagement Pflege.
  • Teilleitbilder: Beziehen sich auf spezifische Bereiche, z. B. Hygieneleitbild, Führungsleitbild oder Leitbild für den Umgang mit Angehörigen – sie leiten sich aus dem Gesamtleitbild ab.

Inhalte und Anforderungen an ein Leitbild im QM der Pflege

Ein gutes Leitbild sollte folgende Merkmale erfüllen:

  • Wahr und realisierbar – keine leeren Versprechen
  • Langfristig und richtungsweisend – strategisch tragfähig
  • Verständlich formuliert – für Mitarbeitende, Bewohner und Angehörige
  • Positiv und motivierend – in der Gegenwartsform
  • Anschaulich und konkret – durch klare Thesen statt abstrakter Begriffe

Ein authentisches Leitbild trägt dazu bei, eine gemeinsame Haltung im Team zu schaffen und die Qualität der Pflege nachhaltig zu sichern. Damit es nicht nur „auf dem Papier“ existiert, ist es essenziell, die Mitarbeitenden von Anfang an in die Entwicklung einzubeziehen. So entsteht Identifikation – und das Leitbild wird im Alltag tatsächlich gelebt.

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Qualitätspolitik und Qualitätsziele im Qualitätsmanagement ISO 9001 in der Pflege

Im Qualitätsmanagement nach ISO 9001 in der Pflege nehmen Qualitätspolitik und Qualitätsziele eine zentrale Rolle ein. Während das Leitbild die grundsätzliche Haltung und Werte der Pflegeeinrichtung beschreibt, ist die Qualitätspolitik eine konkrete Selbstverpflichtung der Leitung und der gesamten Organisation zur Sicherstellung und kontinuierlichen Verbesserung der Pflegequalität. Sie beschreibt die Grundsätze, nach denen sich das Qualitätsmanagement in der Pflegeeinrichtung richtet, und muss für alle Mitarbeitenden verständlich, zugänglich und umsetzbar sein. Zu den Inhalten zählen unter anderem das Bekenntnis zur Norm ISO 9001, die Verantwortung der Führungskräfte, der Stellenwert der Kundenorientierung sowie die Bereitschaft zur laufenden Weiterentwicklung aller Prozesse.

Aus dieser Qualitätspolitik werden messbare Qualitätsziele abgeleitet, die es ermöglichen, die Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems regelmäßig zu überprüfen und gezielt zu verbessern. Sie geben der Einrichtung eine klare Richtung und machen Qualität objektiv bewertbar. Solche Ziele können beispielsweise die Steigerung der Bewohnerzufriedenheit, die Reduktion von Pflegefehlern oder die Optimierung interner Abläufe betreffen. Damit Qualitätsziele im Rahmen des Qualitätsmanagements nach ISO 9001 in der Pflege effektiv eingesetzt werden können, sollten sie nach der „SMART Formel“ formuliert sein: spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch und terminiert.

Die SMART-Formel zur Definition von Ziele

Ihre Qualitätsziele zur Erreichung von mehr Qualität in der Pflege müssen demnach nachfolgende Eigenschaften vorweisen:

Spezifisch
Ein Ziel sollte spezifisch, also eindeutig formuliert werden. Also konkret, eindeutig und präzise.

Messbar
Eine Zielerreichung sollte kontrollierbar und somit messbar sein. Formulieren Sie ein Erfolgskriterium, das Sie zweifelsfrei überprüfen können.

Akzeptiert
Das Ziel soll positiv – also akzeptabel und attraktiv – formuliert werden.

Realistisch
Das Ziel kann hoch gesteckt sein, um uns zu fordern. Überfordern dürfen sie uns aber nicht, das Ziel muss erreichbar sein.

Terminierbar
Jedes Ziel benötigt einen Termin bzw. Zeitrahmen, wann das Ziel erreicht sein soll.

Ein Ziel ist nur dann SMART, wenn es alle fünf Bedingungen erfüllt.

Nur wenn alle diese Kriterien erfüllt sind, lassen sich Fortschritte valide messen und Maßnahmen bei Bedarf anpassen. Ein konkretes Beispiel: „Die Rücklaufquote bei Bewohnerbefragungen soll innerhalb der nächsten sechs Monate auf mindestens 80 % erhöht werden, um eine verlässlichere Datengrundlage zur Zufriedenheit zu schaffen.“ So wird Qualität in der Pflege nicht nur geplant, sondern auch aktiv gelebt.


Verantwortlichkeiten im Qualitätsmanagement in der Pflege

Klare Verantwortlichkeiten sind ein zentraler Bestandteil eines funktionierenden Qualitätsmanagementsystems in der Pflege. Um die Qualität dauerhaft sicherzustellen und Fehler zu vermeiden, müssen Zuständigkeiten eindeutig geregelt sein – jede Aufgabe benötigt genau eine verantwortliche Person. Doppel- oder unklare Verantwortlichkeiten führen häufig zu Missverständnissen, Verzögerungen oder Qualitätsverlusten. In Pflegeeinrichtungen lassen sich die Verantwortungen typischerweise auf drei Ebenen gliedern: die oberste Leitung, der Qualitätsmanagementbeauftragte (QMB) und die Bereichsverantwortlichen bzw. Prozesseigentümer. Zur übersichtlichen Darstellung empfiehlt sich ein Organigramm, das die Strukturen visuell abbildet. Ebenso sind präzise formulierte Stellenbeschreibungen essenziell, um Rollen, Aufgaben und Kompetenzen transparent zu dokumentieren – etwa für Pflegefachkräfte, Pflegedienstleitung, Heimleitung oder den QMB in der Pflege.

  • examinierte und nicht examinierte Pflegekräfte
  • Pflegedienstleitung
  • Heimleitung
  • Qualitätsbeauftragter in der Pflege ….

Welche Aufgaben hat ein Qualitätsbeauftragter in der Pflege?

Der Qualitätsmanagementbeauftragte nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein: Er oder sie ist zentraler Ansprechpartner für das Qualitätsmanagementsystem (QMS) nach ISO 9001 und stellt sicher, dass es eingeführt, umgesetzt, überwacht und kontinuierlich weiterentwickelt wird. Zu den Aufgaben des QMB gehört u. a. die Kommunikation mit der Leitungsebene, die Erstellung und Lenkung relevanter Dokumente, das Sensibilisieren der Mitarbeitenden für Kundenanforderungen, die Planung und Durchführung interner Audits sowie die Initiierung von Verbesserungsmaßnahmen. Darüber hinaus leistet der QMB einen wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Steuerung, indem er durch gezieltes Qualitätscontrolling die Kostenstruktur verbessert.

Voraussetzung für diese Funktion ist eine fachliche Qualifikation im Pflegebereich sowie eine spezifische Ausbildung zum Qualitätsbeauftragten im Sozial- und Gesundheitswesen. Da der QMB häufig Regelkonformität einfordert und Veränderungen begleitet, sind neben Fachwissen auch ein hohes Maß an Sozialkompetenz, Kommunikationsfähigkeit und Durchsetzungsvermögen erforderlich.


Prozessorientierung im Qualitätsmanagement nach ISO 9001 in der Pflege

Ein weiterer zentraler Bestandteil des Qualitätsmanagements nach ISO 9001 ist die Prozessorientierung – auch im Gesundheitswesen und in der Pflege. Sie verlangt, dass alle Tätigkeiten in einer Einrichtung als zusammenhängende Prozesse verstanden werden, die auf die Bedürfnisse der Kunden – also der Bewohner, Patienten und Angehörigen – ausgerichtet sind.

Laut ISO 9000 ist ein Prozess

„Jede Tätigkeit oder jeder Satz von Tätigkeiten, die bzw. der Ressourcen verwendet, um Eingaben in Ergebnisse umzuwandeln, kann als Prozess angesehen werden.“

In der Praxis bedeutet das: Pflegeeinrichtungen müssen ihr gesamtes Handeln systematisch entlang definierter Abläufe strukturieren. Diese Prozesse orientieren sich an den gewünschten Ergebnissen – etwa einer hohen Pflegequalität, reibungslosen Arbeitsabläufen oder der Zufriedenheit der Pflegebedürftigen.

Statt in starren Hierarchien zu denken, geht es im prozessorientierten Qualitätsmanagement darum, Abläufe bereichsübergreifend zu analysieren, kontinuierlich zu verbessern und Verantwortlichkeiten klar entlang der Prozesskette zuzuordnen. So entstehen transparente, effektive Strukturen, die nicht nur die Qualität erhöhen, sondern auch den Pflegealltag nachhaltig entlasten.

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